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Specialized Epic S-Works
Specialized Epic S-Works - 100mm/100mm Federweg, SRAM XX1 AXS-Austattung, 9,8 kg
Ist das schon Down-Country?
Ist das schon Down-Country? - Beim neuen Specialized Epic setzen die Ingenieure der amerikanischen Bikeschmiede auf Innovation: Nach dem Motto „lang und flach“ versahen sie das neue Epic mit einem flachen Lenkwinkel von 67,5° und einem Reach von 470 Millimeter in Größe L. Ein steiler Sitzwinkel von 75,5° und ein 70 Millimeter-Vorbau gleicht die längere Distanz zum Cockpit aus
Eine Austattung, die jedes Rennfahrer-Herz höher schlagen lässt
Eine Austattung, die jedes Rennfahrer-Herz höher schlagen lässt - Die elektronische SRAM XX1 AXS-Schaltung mit einem standardmäßig montierten Quarq-Powermeter ist besonders in der Rennszene sehr beliebt
Gemeinsam mit der Fahrwerksregulierung des Brain-Systems ermöglicht die elektronische Schaltung ein sehr aufgeräumtes Cockpit
Gemeinsam mit der Fahrwerksregulierung des Brain-Systems ermöglicht die elektronische Schaltung ein sehr aufgeräumtes Cockpit - Einzig die Bremsleitungen der SRAM Level Ultimate-Bremsen verbleiben als Kabelleitungen am Lenker.
"Carbon statt Kondition"
"Carbon statt Kondition" - Specialized setzt auf Leichtbau an jeder möglichen Stelle: Die Carbon-Sattelstütze und der minimalistische, aber sehr bequeme Sattel stammen aus der hauseigenen Entwicklung
Die neuen Roval Control Carbon SL Laufräder sind bei der High-End-Austattung des Specialized Epic S-Works logischerweise auch an Bord
Die neuen Roval Control Carbon SL Laufräder sind bei der High-End-Austattung des Specialized Epic S-Works logischerweise auch an Bord - Mit einem Gewicht von 1.240 Gramm markiert der Laufradsatz mit einer Felgeninnenweite von 29 Millimeter die Benchmark im Cross-Country-Bereich
Seit 2002 fester Bestandteil der Rennflitzer von Specialized ist das selbstblockierende Fahrwerksystem Brain
Seit 2002 fester Bestandteil der Rennflitzer von Specialized ist das selbstblockierende Fahrwerksystem Brain - Beim neuen Epic wird das System in der Federgabel und im Dämpfer eingesetzt
Die Federelemente selbst stammen von RockShox und deren Top-Gruppe SID und SIDluxe
Die Federelemente selbst stammen von RockShox und deren Top-Gruppe SID und SIDluxe - Das Brain-System wurde dabei in Kooperation den beiden Firmen Specialized und Rock Shox entwickelt.
Ein Minitool am Flaschenhalter ersetzt die ehemalige SWAT-Box
Ein Minitool am Flaschenhalter ersetzt die ehemalige SWAT-Box - Früher konnten am Epic mit einer extra angebrachten Box verschiedenste Ersatzteile verstaut werden, seit dem Modellupdate im Jahr 2017 bietet nur noch ein am Flaschenhalter integriertes Minitool Notfallhilfe
9,8 Kilogramm Gesamtgewicht für ein Race-Fully ist in Zeiten, in denen zunehmend die Funktionalität eines Race-Bikes im Vergleich zum Gewicht in der Vordergrund rückt, eine echte Ansage
9,8 Kilogramm Gesamtgewicht für ein Race-Fully ist in Zeiten, in denen zunehmend die Funktionalität eines Race-Bikes im Vergleich zum Gewicht in der Vordergrund rückt, eine echte Ansage - Im Vergleich zum Vorgängermodell wurden höher modulare Carbon-Fasern eingeführt, die das Gewicht drücken sollen. Zudem senkt die minimalistische Carbon-Wippe des neuen Epics das Gewicht
Neue Carbon-Fasern sollen das Epic leichter denn je machen, dabei aber die gleichen Steifigkeitswerte ermöglichen
Neue Carbon-Fasern sollen das Epic leichter denn je machen, dabei aber die gleichen Steifigkeitswerte ermöglichen - Mit 1870 Gramm (Rahmengröße M, Herstellerangabe) inklusive Dämpfer und Hardware tritt der Epic-Rahmen in Konkurrenz zu den leichtesten Race-Fullys auf dem Markt
Auch die Sitzstreben wurden von den Specialized-Entwicklern gründlich überarbeitet
Auch die Sitzstreben wurden von den Specialized-Entwicklern gründlich überarbeitet - Rund 15 Prozent steifer sollen sie im Vergleich zum Vorgängermodell sein
Bei der Entwicklung des Rahmens für die unterschiedlichen Rahmengrößen setzten die Ingenieure bei der Größe M an und berechneten davon ausgehend das Carbon-Layup der anderen Größen
Bei der Entwicklung des Rahmens für die unterschiedlichen Rahmengrößen setzten die Ingenieure bei der Größe M an und berechneten davon ausgehend das Carbon-Layup der anderen Größen
Das Brain-System zur automatischen Fahrwerksregulierung ist das Herzstück des Specialized Epic S-Works
Das Brain-System zur automatischen Fahrwerksregulierung ist das Herzstück des Specialized Epic S-Works - Ein Trägheitsventil im Inneren des Brain-„Körpers“ bewegt sich bei Unebenheiten des Untergrundes nach oben und öffnet den Ölfluss.
Über eine an den Sitzstreben verlaufende Leitung ist der Brain-Körper mit dem Dämpferkörper verbunden
Über eine an den Sitzstreben verlaufende Leitung ist der Brain-Körper mit dem Dämpferkörper verbunden - Im Vergleich zum Vorgängermodell kehrt Specialized wieder zurück zu einem IFP-basierten System im Brain-Dämpfer zurück. Dies soll einem natürlicheren Pedalierverhalten entsprechen
Auch am Brain-System in der Federgabel wurden einige Details verändert
Auch am Brain-System in der Federgabel wurden einige Details verändert - Das Trägheitsventil im Inneren der Gabel wird nun bereits bei einem Sag von 15 Millimeter angesprochen. So steht die Gabel bei moderatem Terrain höher im Federweg und ermöglicht mehr Kontrolle
Das Brain-System kann individuell an die Trail-Beschaffenheit und persönliche Vorlieben angepasst werden
Das Brain-System kann individuell an die Trail-Beschaffenheit und persönliche Vorlieben angepasst werden - Neben der Luftkammer (linke Seite) und der Zugstufe (rechte Seite, rotes Drehrad) kann die Federvorspannung des Trägheitskörpers (rechte Seite, blaues Drehrad) im Inneren des Brain-Systems verstellt werden. Dies ist sowohl bei der Federgabel als auch beim Dämpfer möglich
Trailbike oder Rennmaschine?
Trailbike oder Rennmaschine? - Das Specialized Epic verschiebt die Grenzen eines klassischen Racebikes und zeigt sich enorm vielseitig
Eine äußerst angenehme Sitzposition macht das Vorankommen auf dem Specialized Epic S-Works zu einer Wohlfühlangelegenheit
Eine äußerst angenehme Sitzposition macht das Vorankommen auf dem Specialized Epic S-Works zu einer Wohlfühlangelegenheit - Der lange Reach wird durch den steilen Sitzwinkel und einen kurzen 70 Millimeter-Vorbau kompensiert
Ähnlich wie auf einem Down-Country- oder Trailbike nimmt man auf dem Epic Platz
Ähnlich wie auf einem Down-Country- oder Trailbike nimmt man auf dem Epic Platz - Nichtsdestotrotz verbleibt genügend Druck auf dem Vorderrad, sodass eine nicht zu entspannte Position eingenommen wird
Sorgte im Testalltag für viel Diskussionsstoff
Sorgte im Testalltag für viel Diskussionsstoff - Das Brain-System am Epic ermöglicht auf der einen Seite ein äußerst aufgeräumtes Cockpit und wechselt im Gelände blitzschnell zwischen geöffnetem und geschlossenem Fahrwerk, erfordert jedoch auf der anderen Seite einen Kompromiss aus Bergab- und Lockoutperformance
Auch in steilsten Passagen bleibt das Epic kontrolliert
Auch in steilsten Passagen bleibt das Epic kontrolliert - Der steile Sitzwinkel ermöglicht sehr einfach die Entlastung des Hinterrades und hilft somit beim Klettern in steilem Gelände
Beschleunigen nach Kurven und Bremsmanövern ist kein Problem für das Epic
Beschleunigen nach Kurven und Bremsmanövern ist kein Problem für das Epic - Die verkürzten Kettenstreben sorgen unter anderem dafür, dass das Epic äußerst spritzig und wendig ist
Mit dem sehr leichten Gewicht von 9,8 Kilogramm lädt das Specialized Epic dazu ein, das Rad voranzutreiben
Mit dem sehr leichten Gewicht von 9,8 Kilogramm lädt das Specialized Epic dazu ein, das Rad voranzutreiben - Insbesondere im Gelände bergauf hilft der schnelle Wechsel zwischen blockiertem und offenem Fahrwerk des Brain-Systems enorm.
Gashahn aufdrehen bitte!
Gashahn aufdrehen bitte! - Das Specialized Epic S-Works ist bergab ein wahres Allroundtalent und überzeugt in vielerlei Hinsicht
Das Epic erbt die Eigenschaften eines Trailbikes und lässt sich mühelos über Steine, Wurzeln und Co. manövrieren
Das Epic erbt die Eigenschaften eines Trailbikes und lässt sich mühelos über Steine, Wurzeln und Co. manövrieren - Im Vergleich zu anderen Race-Fullys konnten wir vor allem einen wesentlich geringeren Ermüdungseffekt beim Epic feststellen
Auch um Kurven lässt sich das Epic leicht steuern
Auch um Kurven lässt sich das Epic leicht steuern - Der trailorientierte Ansatz des Epic S-Works ließe ohne Zweifel auch die Verwendung einer absenkbaren Sattelstütze zu, was die Grenzen zwischen Race-Fully und Trailbike weiter verschmelzen lassen würde
Der Traum eines Racers, die Furcht eines jeden Geldbeutels
Der Traum eines Racers, die Furcht eines jeden Geldbeutels - Das Austattungskonzept des Epic S-Works wirkt durchdacht und wird seiner Zielgruppe mehr als gerecht. Ein Powermeter, der standardmäßig an einem Rad montiert ist, findet man bisher selten auf dem Markt
Die Qual der Wahl haben Racer oftmals bei den Reifen
Die Qual der Wahl haben Racer oftmals bei den Reifen - Die Intermediate-Reifen der Fast Trak-Serie aus der Specialized-Entwicklung überzeugen durch viel Grip und eine vernünftige Langlebigkeit.
Ein sinnvoll durchdachtes Konzept eines Flaschenhalters
Ein sinnvoll durchdachtes Konzept eines Flaschenhalters - Die seitliche Aufnahme des Flaschenhalters ermöglicht auch bei kleineren Rahmengrößen die Verwendung großer Trinkflaschen – ein Tool ist ebenfalls dabei.
760 Millimeter für ein Halleluja!
760 Millimeter für ein Halleluja! - XC-Rennfahrerinnen und -Rennfahrer sind häufig nicht sehr breit gebaut und besitzen dementsprechend weniger breite Schultern. Der breite Lenker am Epic vermittelt einerseits viel Kontrolle, ist aber andererseits fast zu viel des Guten.
Ein Konzept für die Zukunft?
Ein Konzept für die Zukunft? - Das Specialized Epic S-Works ist und bleibt eine Rennmaschine, die im Weltcup die Podien erklimmt. Mit dem neuen Ansatz zugunsten einer traillastigeren Geometrie gelingt es den amerikanischen Entwicklern zudem eine enorm breite Masse an potenziellen Kunden anzusprechen. Bergauf superleicht und superschnell, bergab mühelos in jedem Terrain unterwegs, ist das Specialized Epic S-Works ein Rad, das wohl wie kaum ein anderes die Szene in der nächsten Zeit prägen wird

Specialized Epic S-Works im Test: Wohl kaum ein XC-Bike besitzt eine derartig ausgeprägte Historie wie das Specialized Epic. Unzählige Olympiasiege, Weltmeistertitel und World Cup-Siege wurden auf dem Top-Modell S-Works im Cross-Country-Bereich der amerikanischen Bikeschmiede eingefahren. Mit dem neu vorgestellten Modell des Race-Fullys Epic scheint Specialized einmal mehr der Konkurrenz einen Schritt vorauszueilen. Eine äußerst moderne Interpretation eines Cross-Country-Rades lässt die Grenzen zwischen reinrassigen Race-Bikes und Trail-Bikes immer mehr verschwimmen. Kann dieser Ansatz im harten XC-Alltag wirklich gegen die starke Konkurrenz auf dem Markt bestehen?

Steckbrief: Specialized S-Works Epic

Federweg100 mm/100 mm
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialCarbon
Gewicht (o. Pedale)9,8 kg
RahmengrößenS, M, L, XL (im Test: L)
Websitewww.specialized.com
Preis: 12.499 Euro

Seit zwei Jahrzehnten prägen die Modelle des Specialized Epic die Cross-Country-Rennszene wie kaum andere Räder auf dem Markt und gelten seit je her als Inbegriff für außergewöhnliche Ingenieurskunst und höchste Qualität. Über Jahre hinweg wurde das Epic stetig optimiert und an die aktuellen Trends angepasst. So auch bei der neu vorgestellten Variante zum Modelljahr 2021: Ganz nach dem Motto „lang und flach“ stattet Specialized das Epic mit beinahe Trailbike-typischen Geometriewerten aus. Darüber hinaus soll das neue Epic im Vergleich zum Vorgängermodell wesentlich steifer sein als bisher. Zudem gelang es den Amerikanern, das Rahmengewicht im Vergleich zum Vorgänger zu drücken – 1.870 Gramm in Größe M (inkl. Dämpfer, Schaltauge, Steckachse und Kleinteile – Herstellerangabe)!

Mit der langen Historie des Rades einhergehend ist auch das spezielle Dämpfungssystem Brain Bestandteil des Epics: Das System soll selbstständig erkennen, ob die Fahrerin oder der Fahrer des Rades Kraft auf die Federkomponenten ausübt oder Schläge vom Untergrund eingehen. Je nach Situation wird das Fahrwerk so geöffnet beziehungsweise geschlossen, weshalb kein expliziter Lockout an den Federelementen benötigt wird. Das Brain ist dabei nicht wirklich in der Lage, wie ein menschliches Gehirn Entscheidungen zu treffen, sondern „urteilt“ basierend auf einem Massenträgheitsventil, welches je nach Beschaffenheit des Untergrundes reagiert. Im Vergleich zum Vorgängermodell wurde das selbstregulierende Fahrwerk in vielen Bereichen überarbeitet und ermöglicht zudem in Kombination mit der elektronischen XX1 AXS-Schaltung von SRAM ein äußerst aufgeräumtes Cockpit.

Specialized Epic S-Works
# Specialized Epic S-Works - 100mm/100mm Federweg, SRAM XX1 AXS-Austattung, 9,8 kg
Diashow: Specialized Epic S-Works im Test: Ein „Brain“ für XC-Race und Trail
760 Millimeter für ein Halleluja!
Sorgte im Testalltag für viel Diskussionsstoff
Die Federelemente selbst stammen von RockShox und deren Top-Gruppe SID und SIDluxe
Das Brain-System kann individuell an die Trail-Beschaffenheit und persönliche Vorlieben angepasst werden
Auch die Sitzstreben wurden von den Specialized-Entwicklern gründlich überarbeitet
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Geometrie

Ist das Specialized Epic noch ein Cross-Country-Rad oder schon ein Trailbike? Mit dem neuen Epic gingen die Entwickler von Specialized in Bezug auf die Geometrie ein Wagnis ein, welches bisher von keinem anderen Hersteller einer reinen Cross-Country-Rennmaschine in Betracht gezogen wurde. Mit einem für Race-Bikes äußerst flachen Lenkwinkel von 67,5° und einem Sitzwinkel von stolzen 75,5° orientiert sich das neue Specialized Epic mehr denn je an den Trends aus dem Trail- und Endurobereich. Im Vergleich zum Vorgängermodell aus dem Jahr 2017 wurde zusätzlich der Reach verlängert (470 Millimeter bei Rahmengröße L), sodass das neue Epic noch länger und flacher daherkommt als alle anderen Konzepte eines modernen, progressiv ausgerichteten Cross-Country-Bikes. Ebenfalls den aktuellen Markttrends entsprechend wurden die Kettenstreben des Specialized Epics im Vergleich zum Vorgänger um 5 Millimeter gekürzt.

Rahmengröße S M L XL
Laufradgröße 29″ 29″ 29″ 29″
Reach 415 mm 445 mm 470 mm 495 mm
Stack 586 mm 591 mm 605 mm 623 mm
STR 1,41 1,33 1,29 1,26
Lenkwinkel 67,5° 67,5° 67,5° 67,5°
Sitzwinkel, effektiv 75,8° 75,5° 75,5° 75,5°
Oberrohr 563 mm 598 mm 626 mm 656 mm
Steuerrohr 95 mm 100 mm 115 mm 135 mm
Sitzrohr 400 mm 430 mm 470 mm 520 mm
Überstandshöhe 763 mm 766 mm 776 mm 788 mm
Kettenstreben 433 mm 433 mm 433 mm 433 mm
Radstand 1.116 mm 1.148 mm 1.179 mm 1.211 mm
Tretlagerabsenkung 48 mm 48 mm 48 mm 48 mm
Tretlagerhöhe 324 mm 324 mm 324 mm 324 mm
Einbauhöhe Gabel 506 mm 506 mm 506 mm 506 mm
Gabel-Offset 44 mm 44 mm 44 mm 44 mm
Federweg (hinten) 100 mm 100 mm 100 mm 100 mm
Federweg (vorn) 100 mm 100 mm 100 mm 100 mm
Ist das schon Down-Country?
# Ist das schon Down-Country? - Beim neuen Specialized Epic setzen die Ingenieure der amerikanischen Bikeschmiede auf Innovation: Nach dem Motto „lang und flach“ versahen sie das neue Epic mit einem flachen Lenkwinkel von 67,5° und einem Reach von 470 Millimeter in Größe L. Ein steiler Sitzwinkel von 75,5° und ein 70 Millimeter-Vorbau gleicht die längere Distanz zum Cockpit aus

Ausstattung

„Carbon statt Kondition?!“ – Ob sich die Produktmanager von Specialized das beliebte Sprichwort unter Rennfahrern zu Herzen genommen haben, ist unklar. Fakt ist: Nicht nur beim Rahmen des S-Works Epic wurde der Leichtbau in den Fokus gerückt. An verschiedensten Stellen des neuen Rades findet man die mitunter leichtesten und teuersten Komponenten, die der Markt aktuell hergibt. Logischerweise setzt man beim neuen Epic deshalb auf die neuen superleichten Carbon-Laufräder Control Carbon SL (1.240 Gramm) der Hausmarke Roval mit einer Felgeninnenweite von 29 Millimetern. Auch die Anbauteile Lenker, Sattel und Sattelstütze stammen aus der hauseigenen Carbon-Fertigung. Der Vorbau, der standardmäßig nur 70 Millimeter lang ist, kommt hingegen in einer leichten Aluminium-Ausführung daher.

Das Brain-System zur automatischen Blockierung des Fahrwerks entstammt einer Kooperation von Rock Shox und den Entwicklern von Specialized. Ein komplett neuer Dämpfer und die Federgabel bestehen demnach im Wesentlichen aus Anbauteilen der Rock Shox SID- beziehungsweise SIDluxe-Serie, die jedoch durch die Funktionalität des Brain-Systems ergänzt werden. Die wegfallenden Leitungen zur Ansteuerung des Remote-Hebels für Dämpfer und Federgabel sind die Basis eines Cockpits mit möglichst wenig „Kabelwirrwarr“.

Dementsprechend setzt Specialized beim Top-Modell des neuen Epic auch auf die elektronische XX1 Eagle AXS-Schaltung von SRAM, die ohne jegliche Kabelführung am Lenker auskommt und nur einen elektronischen Controller benötigt. Die einzigen Leitungen am Lenker sind letztlich die Bremsleitungen der leichtesten und teuersten Bremse von SRAM: Die Level Ultimate wird dabei standardmäßig mit einem Bremsscheibendurchmesser von 180 Millimeter am Vorderrad und 160 Millimeter am Hinterrad ausgeliefert.

Spezielle Besonderheit beim S-Works Epic: Die US-Amerikaner liefern das High-End-Modell des Race-Fullys von Werk aus mit dem in die Kurbelgarnitur integrierten Quarq-Powermeter aus. Weiteres Extra-Feature ist ein spezieller Flaschenhalter von Specialized, der an der Unterseite ein Minitool befestigt hat. Dieses Tool ersetzt die altbekannte SWAT-Box alter Epic-Bikes, die bereits seit dem letzten Modellupdate im Jahr 2017 nicht mehr an den Rädern vorzufinden ist.

  • Federgabel RockShox SID Ultimate Brain (100 mm)
  • Dämpfer RockShox-Specialized Brain (100 mm)
  • Antrieb SRAM XX1 Eagle AXS
  • Bremsen SRAM Level Ultimate
  • Laufräder Roval Control Carbon SL
  • Reifen Specialized Fast Trak
  • Cockpit S-Works Carbon XC Minirise (760 mm) / S-Works SL (70 mm)
  • Sattelstütze S-Works FACT Carbon

Mit der Bitte um Beachtung: Angesichts der Mehrwertsteuersenkung im Jahr 2020 in Deutschland können die aufgeführten Preise von zukünftigen Preisen abweichen.

SpecializedEpic CompEpic ExpertEpic ProS-Works EpicS-Works Epic Frameset
RahmenFACT 11m Full Carbon, 100 mmFACT 11m Full Carbon, 100 mmFACT 11m Full Carbon, 100 mmS-Works FACT 12m Full Carbon, 100 mmS-Works FACT 12m Full Carbon, 100 mm
SWATSWAT EMT Cage-Mount ToolSWAT EMT Cage-Mount ToolSWAT EMT Cage-Mount ToolSWAT EMT Cage-Mount Tool
DämpferRockShox-Specialized BRAIN, Rx XC TuneRockShox-Specialized BRAIN, Rx XC TuneRockShox-Specialized BRAIN, Rx XC TuneRockShox-Specialized BRAIN, Rx XC TuneRockShox-Specialized BRAIN, Rx XC Tune
FedergabelRockShox Reba RLRockShox SID SL BRAINRockShox SID SL BRAINRockShox SID SL ULTIMATE BRAINRockShox SID SL ULTIMATE BRAIN
VorbauSpecialized XC, 70 mmSpecialized XC, 70 mmSpecialized XC, 70 mmS-Works SL, 70 mm
LenkerSpecialized Alloy Minirise, 10 mm Rise, 750 mmSpecialized Alloy Minirise, 10 mm Rise, 750 mmS-Works Carbon XC Minirise, 10 mm Rise, 760 mmS-Works Carbon XC Minirise, 10 mm Rise, 760 mm
GriffeSpecialized Trail GripsSpecialized Trail GripsSpecialized Trail GripsSpecialized Trail Grips
BremsenShimano SLXSRAM Level TLSRAM Level TLMSRAM Level Ultimate
SchalthebelShimano SLXSRAM X01 EagleSRAM AXS EAGLESRAM XX1 Eagle AXS
SchaltwerkShimano SLXSRAM X01 EagleSRAM X01 Eagle AXSSRAM XX1 Eagle AXS
TretlagerShimano BB52, threadedSRAM DUB BSA 73 mm, threadedSRAM DUB BSA 73 mm, threadedSRAM DUB BSA 73 mm, threaded
KurbelnShimano SLXSRAM X1 EagleSRAM X1 CarbonQUARQ XX1 Eagle Power Meter
KetteShimano SLXSRAM GX EagleSRAX X01 EagleSRAM XX1 Eagle AXS
KassetteShimano SLXSRAM XG-1275 EagleSRAM XG-1295 EagleSRAM XG-1299 Eagle
LaufräderSpecialized Alloy 25 mm, Shimano MT400, MT510-BDT Swiss 350 / Roval Control Carbon, 25 mmDT Swiss 350 / Roval Control Carbon, 25 mmRoval Control Carbon SL, 29 mm
Reifen (vorne)Fast Trak, Control casing, GRIPTON® compound, 60 TPI, 2Bliss Ready, 29x2.3"Fast Trak, Control casing, GRIPTON® compound, 60 TPI, 2Bliss Ready, 29x2.3"Fast Trak, Control casing, GRIPTON® compound, 60 TPI, 2Bliss Ready, 29x2.3"Fast Trak, Control casing, GRIPTON® compound, 60 TPI, 2Bliss Ready, 29x2.3"
Reifen (hinten)Fast Trak, Control casing, GRIPTON® compound, 60 TPI, 2Bliss Ready, 29x2.3"Fast Trak, Control casing, GRIPTON® compound, 60 TPI, 2Bliss Ready, 29x2.3"Fast Trak, Control casing, GRIPTON® compound, 60 TPI, 2Bliss Ready, 29x2.3"Fast Trak, Control casing, GRIPTON® compound, 60 TPI, 2Bliss Ready, 29x2.3"
SattelstützeSpecialized AlloySpecialized AlloyS-Works FACT carbonS-Works FACT carbonS-Works FACT carbon
SattelBody Geometry Power Sport, Cr-Mo railsBody Geometry Power Sport, Cr-Mo railsBody Geometry Power ExpertBody Geometry S-Works Power
Preis (UVP)4.999 €6.999 €9.299 €12.499 €5.699 €

Eine Austattung, die jedes Rennfahrer-Herz höher schlagen lässt
# Eine Austattung, die jedes Rennfahrer-Herz höher schlagen lässt - Die elektronische SRAM XX1 AXS-Schaltung mit einem standardmäßig montierten Quarq-Powermeter ist besonders in der Rennszene sehr beliebt
Gemeinsam mit der Fahrwerksregulierung des Brain-Systems ermöglicht die elektronische Schaltung ein sehr aufgeräumtes Cockpit
# Gemeinsam mit der Fahrwerksregulierung des Brain-Systems ermöglicht die elektronische Schaltung ein sehr aufgeräumtes Cockpit - Einzig die Bremsleitungen der SRAM Level Ultimate-Bremsen verbleiben als Kabelleitungen am Lenker.
"Carbon statt Kondition"
# "Carbon statt Kondition" - Specialized setzt auf Leichtbau an jeder möglichen Stelle: Die Carbon-Sattelstütze und der minimalistische, aber sehr bequeme Sattel stammen aus der hauseigenen Entwicklung
Die neuen Roval Control Carbon SL Laufräder sind bei der High-End-Austattung des Specialized Epic S-Works logischerweise auch an Bord
# Die neuen Roval Control Carbon SL Laufräder sind bei der High-End-Austattung des Specialized Epic S-Works logischerweise auch an Bord - Mit einem Gewicht von 1.240 Gramm markiert der Laufradsatz mit einer Felgeninnenweite von 29 Millimeter die Benchmark im Cross-Country-Bereich
Seit 2002 fester Bestandteil der Rennflitzer von Specialized ist das selbstblockierende Fahrwerksystem Brain
# Seit 2002 fester Bestandteil der Rennflitzer von Specialized ist das selbstblockierende Fahrwerksystem Brain - Beim neuen Epic wird das System in der Federgabel und im Dämpfer eingesetzt
Die Federelemente selbst stammen von RockShox und deren Top-Gruppe SID und SIDluxe
# Die Federelemente selbst stammen von RockShox und deren Top-Gruppe SID und SIDluxe - Das Brain-System wurde dabei in Kooperation den beiden Firmen Specialized und Rock Shox entwickelt.
Ein Minitool am Flaschenhalter ersetzt die ehemalige SWAT-Box
# Ein Minitool am Flaschenhalter ersetzt die ehemalige SWAT-Box - Früher konnten am Epic mit einer extra angebrachten Box verschiedenste Ersatzteile verstaut werden, seit dem Modellupdate im Jahr 2017 bietet nur noch ein am Flaschenhalter integriertes Minitool Notfallhilfe

Im Detail

Mit 9,8 Kilogramm Gesamtgewicht in Rahmengröße L hievt sich das neue Specialized Epic S-Works in das absolute Spitzenfeld der leichtesten XC-Race-Fullys auf dem Markt. Und das nicht ohne Grund: Nicht nur die leichten Komponenten des Rennsportklassikers in der S-Works-Version, auch der komplett überarbeitete Rahmen mit einem Gewicht von 1.870 Gramm inklusive Hardware (Rahmengröße M, Herstellerangabe) trägt erheblich dazu bei. Rund 100 Gramm wollen die Entwickler von Specialized im Vergleich zum Vorgängermodell eingespart haben: Hauptsächlich verantwortlich dafür sollen dünnere Sitzstreben, eine neue minimalistische Carbon-Wippe mit einem Gewicht von geringen 24 Gramm und die Verwendung hoch modularer FACT 12m-Carbon-Fasern in Kombination mit einem optimierten Carbon-Layup sein.

9,8 Kilogramm Gesamtgewicht für ein Race-Fully ist in Zeiten, in denen zunehmend die Funktionalität eines Race-Bikes im Vergleich zum Gewicht in der Vordergrund rückt, eine echte Ansage
# 9,8 Kilogramm Gesamtgewicht für ein Race-Fully ist in Zeiten, in denen zunehmend die Funktionalität eines Race-Bikes im Vergleich zum Gewicht in der Vordergrund rückt, eine echte Ansage - Im Vergleich zum Vorgängermodell wurden höher modulare Carbon-Fasern eingeführt, die das Gewicht drücken sollen. Zudem senkt die minimalistische Carbon-Wippe des neuen Epics das Gewicht

Unter der Bezeichnung „Functionally Advanced Composite Technology“ unterscheidet Specialized die Modularität der Carbon-Fasern in verschiedenen Stufen. Die beim neuen Epic eingeführte Stufe zwölf ersetzt die bisher höchste Stufe elf und entspricht dementsprechend Carbon-Lagen mit den höchsten Modulus-Werten im Vergleich zu allen anderen bisherigen Epic-Modellen. Das hochwertigere Carbon-Material soll bei geringerem Materialeinsatz die gleichen Steifigkeits- und Festigkeitswerte ermöglichen. Eine höhere Modularität der Fasern ist jedoch auch gleichbedeutend mit einem komplexeren Herstellungsprozess und resultiert damit laut Specialized nicht ohne Grund in einem höheren Preis des Rahmens.

Bei der Konstruktion des neuen Epic-Rahmens wurde ausgehend von der Größe M nach und nach das Carbon-Layup und die Rahmenform der kleineren und größeren Typen optimiert, sodass laut Specialized über allen Größen die identischen Wandstärken erreicht werden und die Steifigkeitswerte so gleich bleiben. In diesem Zusammenhang ist es eigenen Angaben zufolge den Ingenieuren gelungen, die Steifigkeitswerte des Hinterbaus im Vergleich zum Vorgängermodell um 15 Prozent zu erhöhen.

Neue Carbon-Fasern sollen das Epic leichter denn je machen, dabei aber die gleichen Steifigkeitswerte ermöglichen
# Neue Carbon-Fasern sollen das Epic leichter denn je machen, dabei aber die gleichen Steifigkeitswerte ermöglichen - Mit 1870 Gramm (Rahmengröße M, Herstellerangabe) inklusive Dämpfer und Hardware tritt der Epic-Rahmen in Konkurrenz zu den leichtesten Race-Fullys auf dem Markt
Auch die Sitzstreben wurden von den Specialized-Entwicklern gründlich überarbeitet
# Auch die Sitzstreben wurden von den Specialized-Entwicklern gründlich überarbeitet - Rund 15 Prozent steifer sollen sie im Vergleich zum Vorgängermodell sein
Bei der Entwicklung des Rahmens für die unterschiedlichen Rahmengrößen setzten die Ingenieure bei der Größe M an und berechneten davon ausgehend das Carbon-Layup der anderen Größen
# Bei der Entwicklung des Rahmens für die unterschiedlichen Rahmengrößen setzten die Ingenieure bei der Größe M an und berechneten davon ausgehend das Carbon-Layup der anderen Größen

Die wesentliche außergewöhnliche Komponente des Specialized Epic ist nicht erst seit dem neu vorgestellten Modell in diesem Jahr das selbstregulierende Fahrwerkssystem Brain. Kaum ein anderer Hersteller auf dem Markt bietet ein derart komplexes System zur Fahrwerksregulierung an, welches ohne Lockoutfunktion selbständig zwischen Pedalkraft und Stoßkraft unterscheidet. Konkret bedeutet dies: Tritt die Fahrerin beziehungsweise der Fahrer in die Pedale, blockiert das Brain-System den Dämpfer und die Federgabel. Treten hingegen Stöße vom Untergrund auf, wie es klassischerweise bei Wurzeln, Steinen und Co. der Fall ist, wird das Fahrwerk automatisch geöffnet.

Automatisch bedeutet dabei jedoch nicht, wie von Specialized propagiert, dass in einer „Schaltzentrale“ über Freigabe oder Öffnung des Fahrwerks eine „Entscheidung“ fällt: Die Umsetzung dieses Systems erfolgt vielmehr durch ein Ventil, welches die Massenträgheit bei verschiedenen Fahrsituationen ausnutzt. Auf ebenem Untergrund blockiert das Trägheitsventil den Ölfluss im Dämpfer beziehungsweise in der Federgabel, bei Unebenheiten des Untergrundes wird jenes Ventil angestoßen, bewegt sich nach oben und öffnet die Öl-Kanäle der Federelemente.

Beim Dämpfer sitzt der „Brain“-Körper mit Trägheitsventil im Inneren an der Hinterradachse und ist über eine hydraulische Leitung mit dem Dämpferkörper verbunden. Die Position direkt an der eben angesprochenen Hinterradachse soll gewährleisten, dass die Reaktion des Systems auf die jeweiligen Anforderungen mit geringster Verzögerung vorgenommen wird. In der Federgabel ist das komplette System in den Standrohren der RockShox SID Ultimate-Gabel verbaut. Wer weitere Details zur Funktionsweise des Brain-Systems erfahren möchte, findet hier die passenden Erläuterungen.

Das Brain-System zur automatischen Fahrwerksregulierung ist das Herzstück des Specialized Epic S-Works
# Das Brain-System zur automatischen Fahrwerksregulierung ist das Herzstück des Specialized Epic S-Works - Ein Trägheitsventil im Inneren des Brain-„Körpers“ bewegt sich bei Unebenheiten des Untergrundes nach oben und öffnet den Ölfluss.

Ein wesentlicher Knackpunkt eines jeden Federbeins ist der Ölfluss im Dämpfersystem: Beim Ein- und Ausfedern wird typischerweise im Inneren des Dämpfers ein Kolben vom Schaft des Dämpfers in die Ölkammer geschoben. Da der Schaft in geschlossenen Dämpferkartuschen zusätzliches Volumen einbringt, muss die Volumenveränderung im Inneren ausgeglichen werden. Zwei weit verbreitete Lösungen für diese Volumenveränderung wurden in den vergangenen Jahren beim Brain-System eingesetzt, die im Einsatz auf den Trails um die beste Lösung konkurrieren:

Ein Bladder – im Wesentlichen eine Gummitasche, die sich bei Druck ein- und ausdehnen kann – hat vor allem hinsichtlich eines direkten und sensiblen Ansprechverhaltens des Dämpfers seine Vorteile. Alternativ kann ein schwimmend gelagerter Kolben (engl. IFP), der mit einer zusätzlichen Dichtung die ausgleichende Öl-Kammer von einer unter leichtem Druck stehenden Luftkammer trennt, für den Öl-Ausgleich sorgen. Beim Einfedern wird durch den Druck des Öles die Dichtung verschoben und die Luftkammer komprimiert. Vorteil dieses Konzept soll vor allem ein natürlicheres Verhalten beim Pedalieren sein.

Beim Specialized Epic wechselte man nach jahrelangem Einsatz eines IFP im Jahr 2017 auf einen Bladder im Brain-System, kehrte jetzt jedoch mit dem Bezug auf ein stabileres Fahrwerk beim Pedalieren zum IFP-System zurück. Am neuen Epic wurde das „Brain“ samt Ausgleichsbehälter in die Kettenstrebe beziehungsweise an dessen Ausfallende integriert.

Über eine an den Sitzstreben verlaufende Leitung ist der Brain-Körper mit dem Dämpferkörper verbunden
# Über eine an den Sitzstreben verlaufende Leitung ist der Brain-Körper mit dem Dämpferkörper verbunden - Im Vergleich zum Vorgängermodell kehrt Specialized wieder zurück zu einem IFP-basierten System im Brain-Dämpfer zurück. Dies soll einem natürlicheren Pedalierverhalten entsprechen

Darüber hinaus wurde der Ölfluss im System optimiert, der nun geschmeidiger denn je den Wechsel zwischen offenem und geschlossenem Fahrwerk ermöglichen soll. Auch die Federgabel erhielt in Bezug auf das Brain-System ein Update: Die in Kooperation mit RockShox entwickelte Gabel löst das Ventil im Inneren bereits bei einem Sag von 15 Millimeter aus und nicht wie zuvor bei 25 Millimeter. Dies soll helfen, dass die Federgabel insbesondere beim Pedalieren auf flachen und ansteigenden Trails durch das frühere Auslösen höher im Federweg steht und somit mehr Kontrolle möglich ist. Insgesamt soll die Langlebigkeit des Brain-Systems erheblich verbessert worden sein: Service-Intervalle werden laut Specialized deutlich später fällig als zuvor. Ein Luftkammerservice ist nun erst nach 125 Stunden fällig, der Dämpferkörper muss nach 250 Stunden gewartet werden.

Auch am Brain-System in der Federgabel wurden einige Details verändert
# Auch am Brain-System in der Federgabel wurden einige Details verändert - Das Trägheitsventil im Inneren der Gabel wird nun bereits bei einem Sag von 15 Millimeter angesprochen. So steht die Gabel bei moderatem Terrain höher im Federweg und ermöglicht mehr Kontrolle

Die Auslösehärte des Ausgleichsystems kann sowohl beim Dämpfer als auch bei der Federgabel mit einem Drehgriff eingestellt werden. So kann man das Fahrwerk an die Trailbeschaffenheit anpassen: Verlangt der Untergrund verstärkt ein härteres Fahrwerk, wie es beispielsweise bei Schotterausfahrten der Fall ist, kann die Federvorspannung des Trägheitskörpers erhöht werden und das Fahrwerk wird nur bei stärkeren Unebenheiten geöffnet. Steht hingegen eine Trailausfahrt in anspruchsvollem Terrain an, so kann die Federvorspannung des Trägheitskörpers auf ein Minimum reduziert werden und das Fahrwerk kann in dauerhaft geöffnetem Zustand gefahren werden.

Das Brain-System kann individuell an die Trail-Beschaffenheit und persönliche Vorlieben angepasst werden
# Das Brain-System kann individuell an die Trail-Beschaffenheit und persönliche Vorlieben angepasst werden - Neben der Luftkammer (linke Seite) und der Zugstufe (rechte Seite, rotes Drehrad) kann die Federvorspannung des Trägheitskörpers (rechte Seite, blaues Drehrad) im Inneren des Brain-Systems verstellt werden. Dies ist sowohl bei der Federgabel als auch beim Dämpfer möglich

Beim neuen Specialized Epic gibt es wie auch schon bei den Vorgängermodellen viel Platz für Stauraum im Rahmendreieck: Bei allen Rahmengrößen besteht die Möglichkeit, zwei Flaschenhalter zu montieren. Die leichte S-Works-Version des Rennsportklassikers gibt es in zwei Farbvarianten: Die matt-schwarze Carbon-Optik mit leicht schimmerndem „Chamäleon-Effekt“ lässt keine Zweifel an der Leichtbauausrichtung des Rades aufkommen. Zudem besteht die Möglichkeit, das Rad in den schwarz-roten Teamfarben des Specialized Racing-Teams zu erwerben. Für das alleinstehende Rahmenset und die etwas schwereren Rahmen, die nicht unter der Bezeichnung „S-Works“ kategorisiert sind, gibt es weitere verschiedene Farboptionen.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details und Standards des Specialied S-Works Epic findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:


Technische DatenBemerkungen
KinematikFlex-Pivot
Verschiedene Lagergrößen2 (12x24x6, 10x19x5)
Gesamtanzahl Lager4im Hinterbau
Lagerbezeichnungen
  • 2x-6902

  • 2x-6800

Hinterbau Einbaumaß148 x 12 mm
Max. Reifenfreiheit Hinterbau29" x 2.4
Dämpfermaß265 mm x 52,5 mmGesamtlänge x Hub
Trunnion-MountNein
Dämpferhardware erstes Auge20 x 8 mmBolzendurchmesser x Breite
Dämpferhardware zweites AugeCustom
Freigabe LuftdämpferSpecialized Brain Suspension
Empfohlener Dämpfer-Sag13 mm - 25% gemessen mit Brain in der Einstellung "Soft"
Steuerrohr-Durchmesser46 mm OD oben, 57 mm OD unten
Max. Gabelfreigabe506 mm (100 mm Federweg)
TretlagerBSA 73 mm
Kettenführungsaufnahmekeine
Umwerferaufnahmekeine
SchaltaugeSRAM UDH; 14,95 € (UVP)Typ, Kosten
Optimiert auf welches Kettenblatt32t / 34t / 36t / 38t
BremsaufnahmePostmount 160 mm
Max. Bremsscheibengröße180 mm
Sattelrohrdurchmesser30,9 mm
Sattelklemmendurchmesser34,9 mm
Max. Stützen-Einstecktiefe
  • XS: 150 mm
  • S: 185 mm

  • M: 210 mm
  • L: 230 mm
  • XL: 250 mm
Kompatibel mit Stealth-Variostützen?Ja
Messung Sitzwinkelk.A.
Flaschenhalteraufnahme2, inkl. SWAT-Storageim Rahmendreieck in allen Größen
Andere Extras, Werkzeugfächerk.A.
Gewicht Rahmen
  • S-Works: 1,869 kg

  • 11m Comp/Expert/Pro: 1,947 kg

Größe M, Herstellerangabe; inkl. Dämpfer, Kleinteile, Steckachse und Schaltauge
Gesamtgewicht Bike9,8 kgGröße L, nachgewogen
Garantie/ServiceLebenslange Garantie (www.specialized.com)

Auf dem Trail

Beim neuen Specialized Epic trifft innovative Technologie auf Wirklichkeit: Nicht nur auf dem Papier gelingt es den Amerikanern, mit dem innovativen Ansatz des Race-Fully-Klassikers die Grenzen zwischen Cross-Country und Trail zu verschmelzen. Auch in der Realität drängt sich beim Fahren des neuen Epics immer wieder die Frage auf, ob man denn nun auf einem klassischen „Renngeschoss“ sitzt oder einer modernen „Spaßmaschine“.

Trailbike oder Rennmaschine?
# Trailbike oder Rennmaschine? - Das Specialized Epic verschiebt die Grenzen eines klassischen Racebikes und zeigt sich enorm vielseitig

Bereits auf den ersten Metern rückt diese Thematik in den Vordergrund: Der kurze Vorbau mit 70 Millimeter Länge und der breite Lenker (760 Millimeter) bei langem Reach von 470 Millimetern und steilem Sitzwinkel (75,5°) in der getesteten Rahmengröße L sorgen für eine außergewöhnliche Sitzposition auf dem Rad, die so bei kaum einem Bike dieser Art wiederzufinden ist. Die für Cross-Country- und Marathon-Racer äußerst untypischen Werte entpuppen sich jedoch als regelrechte „Wohlfühloase“: Ähnlich wie auf einem Down-Country- bzw. Trailbike nimmt man eine recht kompakte Sitzposition mit einem hohen Maß an Kontrolle auf dem Rad ein. Auch auf längeren Ausfahrten scheint das Konzept der amerikanischen Entwickler aufzugehen: Der steile Sitzwinkel und der kürzere Vorbau gleichen den längeren Reach aus, sodass man weder zu sportlich noch zu entspannt auf dem Epic sitzt und man stets sowohl für den nächsten Trail als auch den nächsten Tempovorstoß vorbereitet ist.

Eine äußerst angenehme Sitzposition macht das Vorankommen auf dem Specialized Epic S-Works zu einer Wohlfühlangelegenheit
# Eine äußerst angenehme Sitzposition macht das Vorankommen auf dem Specialized Epic S-Works zu einer Wohlfühlangelegenheit - Der lange Reach wird durch den steilen Sitzwinkel und einen kurzen 70 Millimeter-Vorbau kompensiert
Ähnlich wie auf einem Down-Country- oder Trailbike nimmt man auf dem Epic Platz
# Ähnlich wie auf einem Down-Country- oder Trailbike nimmt man auf dem Epic Platz - Nichtsdestotrotz verbleibt genügend Druck auf dem Vorderrad, sodass eine nicht zu entspannte Position eingenommen wird

Neben der für ein XC-Race-Fully sehr progressiven Geometrie ist das überarbeitete Brain-System zur automatischen Fahrwerksblockierung das Herzstück des neuen Epic. In der Praxis kann das einzigartige Konzept vor allem durch seine hohe Funktionalität überzeugen. In Sekundenbruchteilen reagiert das System unabhängig von der Auslösehärte, gibt bei Bedarf Federweg frei und blockiert diesen wieder. Eine Genugtuung für alle Fahrer, die sich keine Gedanken über die Lockout-Einstellungen des Fahrwerks machen wollen und in jedem Terrain ein passendes Setup wünschen. Ungeachtet dessen fiel im Testalltag bei einer härteren Einstellung des Brain-Systems beim Auslösen des Ventils ein dumpfes „Klackern“ auf, welches sich etwas ungewohnt anfühlte.

Insbesondere als Vollblutrennfahrer fällt die Einstellung des Brain-Systems etwas schwerer und erfordert stets einen Kompromiss aus Bergab- und Lockoutperformance: Konkret bedeutet dies, dass sich durch die Verschärfung der Auslösehärte des Ventils im Brain-Systems das Ansprechverhalten etwas verschlechtert, zeitgleich jedoch das System auf Schotter- und Asphaltpassagen immer mehr blockiert. Da jedoch bei der geringsten Auslösestufe des Ventils und dementsprechend beim idealen Fahrverhalten des Fahrwerks die Lockout-Funktion des Systems immer mehr verschwindet, erwies sich für die meisten Testfahrer eine mittlere Einstellung als Optimum. Dies konnte jedoch lediglich als Kompromisslösung angesehen werden, welche die beiden hauptsächlichen Anforderungen des Brain-Systems nicht in idealem Ausmaß abbildet und so die jeweilige Funktionalität der einzelnen Stärken limitiert. Manch ein Rennfahrer dürfte wohl an seinem Bike eine klassische Lockout-Funktion mit Remote-Hebel eher favorisieren.

Sorgte im Testalltag für viel Diskussionsstoff
# Sorgte im Testalltag für viel Diskussionsstoff - Das Brain-System am Epic ermöglicht auf der einen Seite ein äußerst aufgeräumtes Cockpit und wechselt im Gelände blitzschnell zwischen geöffnetem und geschlossenem Fahrwerk, erfordert jedoch auf der anderen Seite einen Kompromiss aus Bergab- und Lockoutperformance

Unabhängig davon prädestinieren das geringe Gesamtgewicht von 9,8 Kilogramm und die minimalistisch leichten Roval Control SL-Laufräder das neue Epic geradezu, neue Bestzeiten aufzustellen. Auch dank der verkürzten Kettenstreben präsentierte sich das Rad im Testalltag äußerst agil und lässt sich unabhängig von der Beschaffenheit des Untergrundes außergewöhnlich gut beschleunigen. Auch im Offroad-Gelände lässt sich diese Eigenschaft beobachten. Der steile Sitzwinkel bewirkt, dass man auch in steilsten Passagen eine angenehme Sitzposition beibehält und somit stets genügend Druck auf dem Vorderrad verbleibt. Das Fahrwerk des Epic macht dabei eine sehr gute Figur: Der Hinterbau verhält sich unabhängig von der Einstellung des Brain-Dämpfungsystems sehr unauffällig und in weiten Teilen antriebsneutral. Vor allem bei wechselnden Anforderungen zwischen Hindernissen wie Wurzeln, Steine und Co. und weniger anspruchsvolleren Passagen kann die selbstständige Lockout-Funktion des Epics seine volle Stärke ausspielen. Im offenen Modus des Brain-Systems konnten wir jedoch in geringem Ausmaß ein Wippen des Hinterbaus feststellen.

Auch in steilsten Passagen bleibt das Epic kontrolliert
# Auch in steilsten Passagen bleibt das Epic kontrolliert - Der steile Sitzwinkel ermöglicht sehr einfach die Entlastung des Hinterrades und hilft somit beim Klettern in steilem Gelände
Beschleunigen nach Kurven und Bremsmanövern ist kein Problem für das Epic
# Beschleunigen nach Kurven und Bremsmanövern ist kein Problem für das Epic - Die verkürzten Kettenstreben sorgen unter anderem dafür, dass das Epic äußerst spritzig und wendig ist
Mit dem sehr leichten Gewicht von 9,8 Kilogramm lädt das Specialized Epic dazu ein, das Rad voranzutreiben
# Mit dem sehr leichten Gewicht von 9,8 Kilogramm lädt das Specialized Epic dazu ein, das Rad voranzutreiben - Insbesondere im Gelände bergauf hilft der schnelle Wechsel zwischen blockiertem und offenem Fahrwerk des Brain-Systems enorm.

Im Downhill präsentierte sich das neue Epic als wahrer „Alleskönner“: Wohl kaum ein Cross-Country-Racebike auf dem Markt vermittelt ein derartiges Gefühl von Kontrolle und Sicherheit auf den Trails. Die progressive Geometrie und ein äußerst harmonisch konzipiertes Fahrwerk sorgen für viel Laufruhe und erweitern die Grenzen eines Cross-Country-Bikes in vielerlei Hinsicht. Insbesondere bei längeren Abfahrten fühlten sich alle Testfahrer erholter als bei anderen Modellen der Konkurrenz auf dem Cross-Country-Markt. Das Specialized Epic verliert trotz des langen Radstandes und flachen Lenkwinkels nur in minimalem Ausmaß an Agilität und lässt sich vermutlich aufgrund der verkürzten Kettenstreben und des außergewöhnlichen Cockpits mühelos um enge Kurven manövrieren. Der trail-orientierte Ansatz der amerikanischen Entwickler dürfte letztlich sowohl vollblutige Rennfahrer als auch Trailbiker mit Marathonambitionen ansprechen, da beim Epic beide Zielgruppen gleichermaßen auf ihre Kosten kommen.

Gashahn aufdrehen bitte!
# Gashahn aufdrehen bitte! - Das Specialized Epic S-Works ist bergab ein wahres Allroundtalent und überzeugt in vielerlei Hinsicht
Das Epic erbt die Eigenschaften eines Trailbikes und lässt sich mühelos über Steine, Wurzeln und Co. manövrieren
# Das Epic erbt die Eigenschaften eines Trailbikes und lässt sich mühelos über Steine, Wurzeln und Co. manövrieren - Im Vergleich zu anderen Race-Fullys konnten wir vor allem einen wesentlich geringeren Ermüdungseffekt beim Epic feststellen
Auch um Kurven lässt sich das Epic leicht steuern
# Auch um Kurven lässt sich das Epic leicht steuern - Der trailorientierte Ansatz des Epic S-Works ließe ohne Zweifel auch die Verwendung einer absenkbaren Sattelstütze zu, was die Grenzen zwischen Race-Fully und Trailbike weiter verschmelzen lassen würde

Das ist uns aufgefallen

  • Austattung / Powermeter Für den Geldbeutel ein Horrorszenario, für den Rennfahrer ein Traum: Die sündhaft teuere Austattung des Specialized Epic S-Works lässt so ziemlich keine Wünsche offen. Insbesondere der von Werk ab gelieferte und bei Rennfahrern sehr beliebte Leistungsmesser zeigt, dass sich die Produktmanager von Specialized Gedanken über ihre Zielgruppe gemacht haben. Einzig das Fehlen einer absenkbaren Sattelstütze könnte den ein oder anderen Käufer abschrecken. Vielfach diskutiert im Rennzirkus, etablieren sich Variostützen insbesondere im Hobbybereich immer mehr und würden angesichts der trailorientierten Geometrie des neuen Epics durchaus Sinn machen.
  • Reifen Die Wahl der Bereifung bei einem Cross-Country-Rad stellt häufig eine Herausforderung dar. Es gilt, den Kompromiss zwischen Traktion auf der einen Seite und geringem Rollwiderstand auf der anderen Seite zu finden. Specialized etablierte sich in den vergangenen Jahren immer mehr auf dem Markt der XC-Reifen: Mit dem wenig profilierten Reifen Renegade und der Intermediate-Variante Fast Trak besitzen die Amerikaner zwei Reifenmodelle, die im Rennbetrieb immer häufiger zu sichten sind. Beim neuen S-Works Epic werden Reifen der Fast Trak-Reihe in 2,3“-Breite verbaut: Diese stachen im Testalltag durch enorm viel Grip bei trockenen und nassen Bedingungen hervor. Im Vergleich zu manch anderen weniger profilierten Reifen wie beispielsweise die Reifen der Renegade-Serie aus dem eigenen Haus kann der Fast Trak in punkto Rollwiderstand zwar nicht ganz mithalten, nichtsdestotrotz erschien das Reifenpaar in der Praxis als eine gelungene Kompromisslösung, die sowohl im Renngeschehen als auch auf den Home-Trails eine gute Figur abgeben. Zudem schont der Reifen durch seine längere Haltbarkeit den Geldbeutel.
  • Bremsen Leichtbau hat manchmal auch seine Tücken: Die SRAM Level Ultimate Bremsen in Kombination mit 180 mm/160 mm Bremsscheiben gehören zu den leichtesten Bremsenkombinationen auf dem Markt. Doch vor allem bei längeren Abfahrten kommen die Stopper von SRAM früher als erhofft an die Grenzen und erfordern ein hohes Maß an Haltekräften in den Händen.
  • Flaschenhalter mit Mini-Tool Weniger ist mehr: Bereits beim Vorgängermodell wich die lange Zeit etablierte SWAT-Box zur Verstauung von Mini-Tool, Schlauch und Co. einem neu entwickelten Flaschenhalter mit integrierter Mini-Toolaufnahme. Dieses Konzept konnte uns in der Praxis überzeugen, da insbesondere im Marathon-Bereich die Verwendung von Satteltaschen das Verstauen vieler Ersatzteile am Rad überflüssig macht. Zudem drückt das Mini-Tool nur geringfügig auf das Gewicht des Epics und ist sehr leicht zu erreichen und zu bedienen. Ungeachtet dessen hat das neue Renngerät der Amis ausreichend Platz für zwei Flaschen im Rahmendreieck, die dank Flaschenhalter mit seitlicher Aufnahme auch leicht zu greifen sind.
  • Lenker Über Jahre hinweg wuchs die Breite der Lenker bei Cross-Country-Räder: Waren vor 15 Jahren Lenkerbreiten von 600 Millimeter das Höchste der Gefühle im XC-Bereich, so sind Breiten von 740 Millimeter an der Startlinie eines Cross-Country-Rennens inzwischen keine Seltenheit mehr. Specialized geht beim neuen Ansatz ihres Rades noch einen Schritt weiter: Mit einem 760 Millimeter-Lenker nähert sich das neue Epic nicht nur auf dem Papier einem Trailbike an und ermöglicht dadurch spürbar mehr Kontrolle auf dem Trail. Manch ein Rennfahrer besitzt jedoch nicht so breite Schultern, dass die Verwendung eines derartigen Cockpits wenig Sinn macht. Zudem kann es bei Engstellen und im Startgefecht eines Rennens durchaus zu Problemen kommen.
  • Lenkeranschlagschutz Ein blöder Sturz und plötzlich sind mehr als 12.000 Euro hinüber – dieses Worst-Case-Szenario wird wohl jedem Kunden des neuen Specialized Epic S-Works zumindest kurzzeitig Kopfzerbrechen bereiten. Beim neuen Epic verzichtet Specialized aus Gründen der Gewichtsersparnis auf einen Anschlagschutz, was das Risiko eines unerhofften Rahmenbruchs erhöht. Optisch sind die Lösungen dieser Problematik von verschiedenen Herstellern meist keine Schönheiten, zudem drücken sie oft etwas aufs Gewicht. Doch an dieser Stelle gilt unserer Meinung nach: „Style follows function!“. Manch einen wird diese Problematik nicht tangieren, da die Kombination aus mehreren Spacern und einem nicht zu stark geneigten Vorbau das Cockpit derart erhöht, dass ein Einschlagen des Lenkers den Kontakt der Schalthebel am Rahmen ausschließt. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen will, kann selbstständig einen Steuersatz mit Anschlagschutz nachrüsten oder den Rahmen an den kritischen Stellen mit Klebeverstärkungen versehen.
Der Traum eines Racers, die Furcht eines jeden Geldbeutels
# Der Traum eines Racers, die Furcht eines jeden Geldbeutels - Das Austattungskonzept des Epic S-Works wirkt durchdacht und wird seiner Zielgruppe mehr als gerecht. Ein Powermeter, der standardmäßig an einem Rad montiert ist, findet man bisher selten auf dem Markt
Die Qual der Wahl haben Racer oftmals bei den Reifen
# Die Qual der Wahl haben Racer oftmals bei den Reifen - Die Intermediate-Reifen der Fast Trak-Serie aus der Specialized-Entwicklung überzeugen durch viel Grip und eine vernünftige Langlebigkeit.
Ein sinnvoll durchdachtes Konzept eines Flaschenhalters
# Ein sinnvoll durchdachtes Konzept eines Flaschenhalters - Die seitliche Aufnahme des Flaschenhalters ermöglicht auch bei kleineren Rahmengrößen die Verwendung großer Trinkflaschen – ein Tool ist ebenfalls dabei.
760 Millimeter für ein Halleluja!
# 760 Millimeter für ein Halleluja! - XC-Rennfahrerinnen und -Rennfahrer sind häufig nicht sehr breit gebaut und besitzen dementsprechend weniger breite Schultern. Der breite Lenker am Epic vermittelt einerseits viel Kontrolle, ist aber andererseits fast zu viel des Guten.

Fazit – Specialized Epic S-Works

Als Vision für zukünftige Generationen im XC-Bereich angetreten, krempelt das neue Specialized Epic S-Works nicht nur auf dem Papier den Cross-Country-Markt um. Der innovative Ansatz mit einer äußerst progressiven Geometrie geht voll auf und zaubert so ziemlich jeder Fahrerin und jedem Fahrer mit Vorlieben im Cross-Country- und Trailbereich ein Grinsen ins Gesicht.

Die sündhaft teure Ausstattung, ein federleichter Rahmen und eine ausgewogene Sitzposition prädestinieren das Epic S-Works dazu, bergauf Bestzeiten aufzustellen. Bergab zeigt sich das Epic als wahres Universaltalent: Es rollt mühelos auch bei höheren Geschwindigkeiten über Hindernisse und bleibt dabei trotzdem agil genug, um enge und verwinkelte Passagen zu meistern. Das Specialized Epic fühlt sich dabei zu jedem Zeitpunkt kontrolliert an und lässt immer wieder die Grenzen zwischen Trailbike und Cross-Country-Rad verschmelzen. Das Brain-System mit der Möglichkeit, ein äußerst „cleanes“ Cockpit zu erreichen, überzeugt in seiner Funktion, bietet jedoch in seiner grundlegenden Idee Spielraum für Diskussionen: Manch ein XC-Racer wird dem Brain-System einen klassischen Remote-Lockout zur Fahrwerksblockierung vorziehen.

Artikelbild

Pro / Contra

Pro

  • leicht und schnell bergauf
  • ausgewogene Sitzposition mit Trail-Charakter
  • Multitalent bergab
  • Brain-System überzeugt durch seine Funktion

Contra

  • Brain-System stets eine Kompromisslösung
  • teuer
Ein Konzept für die Zukunft?
# Ein Konzept für die Zukunft? - Das Specialized Epic S-Works ist und bleibt eine Rennmaschine, die im Weltcup die Podien erklimmt. Mit dem neuen Ansatz zugunsten einer traillastigeren Geometrie gelingt es den amerikanischen Entwicklern zudem eine enorm breite Masse an potenziellen Kunden anzusprechen. Bergauf superleicht und superschnell, bergab mühelos in jedem Terrain unterwegs, ist das Specialized Epic S-Works ein Rad, das wohl wie kaum ein anderes die Szene in der nächsten Zeit prägen wird

Testablauf

Im Rahmen unseres Vergleichstests sind wir im Rahmen der aktuellen Einschränkungen auf unseren Hometrails auf der Schwäbischen Alb und in Unterfranken unterwegs gewesen. Alle Abfahrten wurden aus eigener Muskelkraft erarbeitet. Dabei waren auf allen Rädern verschiedenste Fahrer unterschiedlicher Zielgruppen im Cross-Country- und Marathon-Bereich unterwegs: Ob 24h-Racer, klassische Cross-Country-Fahrer mit Weltcuperfahrung, Marathonfahrer im ambitionierten Hobby-Bereich oder auch Enduropiloten mit Cross-Country-Affinität – unterschiedlichste Sichtweisen und Fahrstile flossen in die Bewertung der Räder ein. Neben individuellen Anpassungen wie Vorbauten, haben wir besonderen Wert auf die Abstimmung je nach Vorliebe des jeweiligen Testers gelegt. Dementsprechend wurden neben dem Standard-Prozedere der Sag-Anpassung auch Anpassungen an Dämpfung und Luftkammervolumen durchgeführt. Im jeweiligen Einzeltest sprechen wir Empfehlungen aus, die sich an verschiedene Fahrertypen richten und helfen sollen, ein eigenes, passendes Setup zu erarbeiten.

Hier haben wir das Specialized Epic S-Works getestet

  • Schwäbische Alb, Baden-Württemberg Kalksteinboden, der insbesondere bei nassen Bedingungen besondere Herausforderungen bietet. Die Trailbeschaffenheit wechselt von vielen wurzeligen und steinigen Passagen bis hin zu engen, aber meist flowig zu befahrenen Spitzkehrentrails
  • Unterfranken, Bayern Lehmiger und teilweise sandiger Braunerdenboden, der sowohl bei trockenen als auch nassen Verhältnissen viel Grip generiert. Abwechslungsreiches Terrain mit flachen und schnelleren Passagen bis hin zu steilen Strecken mit vielen Wurzeln und Steinen
Tester-Profil: Tobias Sindlinger
60 cm74 kg88 cm63 cm182 cm
Tobi fühlt sich vor allem im XC-Metier sehr wohl. Erfahrungen sammelte er bei internationalen XC-, langen Marathon- und schweren Etappenrennen. Am liebsten fährt er technisch anspruchsvolle Trails bergauf sowie bergab auf einem reinrassigen XC-Racefully!
Fahrstil
Bergab zügig, aber saubere Linie; bergauf meist gleichmäßig
Ich fahre hauptsächlich
XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, für eine optimale Traktion – auch in Anstiegen
Vorlieben bei der Geometrie
Kompakte Sitzposition; kurzer Hinterbau für mehr Agilität; tiefe Front

Tester-Profil: Gabriel Sindlinger
60 cm73 kg86 cm63 cm183 cm
Gabi ist auf den Rennstrecken im Cross-Country, Marathon und bei Etappenrennen zuhause. Dementsprechend bervozugt Gabi sportlich ausgerichtete Räder und mag es am liebsten wenn es schnell von A nach B gehen soll. Außerdem sammelte Gabi bereits Erfahrungen auf der Straße und im Cyclocross als Rennfahrer – auch auf dem Enduro ist Gabi ab und zu unterwegs. Technisch anspruchsvolle Strecken sind sein präferiertes Einsatzgebiet.
Fahrstil
Hohes Tempo bergab, mit Blick auf die saubere Linie – bergauf spritzig und schnell
Ich fahre hauptsächlich
XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, für Reserven bei groben Absätzen und eine optimale Traktion in Anstiegen
Vorlieben bei der Geometrie
Sportlich; Tiefes Cockpit, nicht zu gestreckt

Tester-Profil: Christoph Spath
49 cm70 kg94 cm60 cm190 cm
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel


Hier findet ihr alle Artikel zum Cross-Country-Vergleichstest 2020:

  1. benutzerbild

    wetter-frosch

    dabei seit 06/2009

    Zweite Frage- kann man die (Brain) Gabel einfach gegen eine ohne Brain (mit Remote tauschen?
    Beim Dämpfer geht dies ja nicht

  2. benutzerbild

    GrazerTourer

    dabei seit 10/2003

    Hi!
    Mittlerweile gibt es ja die nächste Generation des Epic (ohne Brain) und man kann bei den alten Modellen noch ein Schnäppchen machen. Ich zögere nur wegen des Brain Systems- gerade was die Defektanfälligkeit angeht. Hat sich das bei der letzten Generation denn gebessert, oder sollte man lieber die Finger davon lassen?

    Gruß Thomas
    Nimm ein "altes" Evo und werde happy smilie
  3. benutzerbild

    wetter-frosch

    dabei seit 06/2009

    Hat gar kein Lockout (via Remote)… soll schon was für XC Rennen sein

  4. benutzerbild

    GrazerTourer

    dabei seit 10/2003

    Hat gar kein Lockout (via Remote)… soll schon was für XC Rennen sein
    Kauf das billigste Evo um grob 2500 EUR und bau die Teile drauf, die du für richtig hältst. smilie
  5. benutzerbild

    Arcbound

    dabei seit 03/2009

    Hi!
    Mittlerweile gibt es ja die nächste Generation des Epic (ohne Brain) und man kann bei den alten Modellen noch ein Schnäppchen machen. Ich zögere nur wegen des Brain Systems- gerade was die Defektanfälligkeit angeht. Hat sich das bei der letzten Generation denn gebessert, oder sollte man lieber die Finger davon lassen?

    Gruß Thomas
    Die aktuellste Brain Generation soll insgesamt nicht mehr so anfällig sein. Ansonsten gibt es Service-Drittanbieter, die es schaffen, das Brain zuverlässig zu machen. Siehe dazu auch den Speci-Thread:
    https://www.mtb-news.de/forum/t/specialized-sammelthread-teil-2.435445/page-1620#post-19316492
    https://www.mtb-news.de/forum/t/specialized-sammelthread-teil-2.435445/page-1621#post-19321479

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